Das Requiem und das Unvollendete
Mozart, Schubert und Gedichte von Meerbaum-Eisinger
Am Sonntag, dem 24. September, erklingt endlich wieder einmal das Requiem von Wolfgang Amadeus Mozart in der Husumer Marienkirche unter der Leitung von Kai Krakenberg. Das Werk von 1791 ist Mozarts letzte Komposition, der verstarb, ehe alle Noten vollendet aufgezeichnet waren. Zwei Schüler von Mozart vervollständigten das Werk im Auftrag der Witwe Constanze Mozart.
Daher legt sich nahe, vor dem Requiem diejenige Symphonie von Franz Schubert zu spielen, die den Namen „Unvollendete“ trägt. Das zweisätzige Werk wurde von Schubert bewusst nicht um einen dritten oder sogar vierten Satz ergänzt. Auch hier ranken sich, ebenso wie bei Mozarts Requiem, zahlreiche Legenden um die Entstehungsgeschichte.
Die Husumer Aufführung wird um ein weiteres Element erweitert. Zwischen den Musikteilen erklingen Gedichte der jüdischen Lyrikerin Selma Meerbaum-Eisinger. Sie starb mit nur 18 Jahren in einem ukrainischen Arbeitslager der Nazis im Dezember 1942. Die 57 erhaltenen Gedichte gehören zur Weltliteratur, ein tragisch unvollendetes lyrisches Werk.
Es singt die Husumer Stadtkantorei, es spielt die Hamburger Camerata. Namhafte Solisten wirken mit: Martina Rüping (Sopran), Susanna Frank (Alt), Bernhard Scheffel (Tenor), sowie Ulf Bästlein (Baß). Die Rezitation übernimmt Susanne Garsoffky, die im Lyrik-Podcast Seelenfutter schon manche Gedichte von Meerbaum-Eisinger vorgestellt hat. Karten im Vorverkauf gibt es ab dem 01.09. in der Schlossbuchhandlung.
In die spannende und wissenswerte Geschichte der aufgeführten Musik und der Gedichte führen Kai Krakenberg und Friedemann Magaard in einem Informationsabend am Donnerstag, 21. September, 19.30 Uhr im Gemeindehaus an der Marienkirche ein. Der Eintritt ist frei.