Kidderminster – „Can’t buy me love“ – nicht gerade leise dröhnte die Musik aus dem Gemeinderaum der alten St. Marys Church in Kidderminster. Da spielte die Band „High Mileage“ zum Tanz auf, und Ministrys, Vicars und Pastoren, Methodisten, Anglikaner, Katholiken, Pfingstler und Lutheraner rockten gemeinsam die Kirche. Wer dabei war, merkte: Hier stimmte alles. Du kannst dir Liebe nicht kaufen, sie wird dir geschenkt. Und die Begegnung der verschiedenen Konfessionen aus Kidderminster und Husum war wieder einmal ein Geschenk, beseelt und im guten Wortsinn „begeistert“ von dem einen, unter dessen Namen sie zusammenkamen.
Die Delegation aus Husum war am Freitagabend in Kidderminster angekommen und wurde sehr herzlich in der methodistischen Kirche begrüßt. Rose erzählte von ihrer Arbeit als „Chaplin“ – im Auftrag der Kirche geht sie zu den Menschen in den Fabriken und Einkaufszentren, bietet Seelsorge an, ist aber auch für einen lockeren Plausch zu haben, solange, bis Vertrauen wächst.
Kirche auf dem Marktplatz – das war das Thema, das die Gruppe verband. Es ging darum, hinauszugehen in die Welt, den Menschen dort zu begegnen, wo sie sind. So erzählte auch Propst i. R. Manfred Kamper den britischen Gastgebern in der Trinity-Church in seiner Predigt von den Marktandachten, die wöchentlich in Husum stattfinden. „Sie kommen vom Markt“, sagte er, „und sie bringen ihre Einkäufe mit in die Kirche. Es duftet nach Sellerie und Porree und Tomaten.“ Die Husumer Marktandachen seien ein Beispiel dafür, wie Kirche in der Welt agiere, mehr noch: dass Kirche Welt sei.
Die britischen Gastgeber hatten ein sehr abwechslungsreiches Programm für die Husumer Gäste zusammengestellt und zeigten ihnen die schönsten Ecken rund um Kidderminster, darunter die historische Kathedrale in Worchester und das Arboretum in Arley. Zwischen und auf den Touren gab es Zeit für Gespräche und Begegnung. „Was wir miteinander teilen, geht tiefer als Freundschaft“, sagte Mary Austin, Superintendentin der methodistischen Kirche von Kidderminster. Zum Abschluss kamen Gäste und Gastgeber in der St. Marys-Church zusammen, um diese Freundschaft zu feiern. „Can’t buy me love“ – Iris und Sue hatten den Auftritt der Band organisiert, und sie lagen damit goldrichtig.